Photovoltaik spielt eine immer wichtigere Rolle bei der nachhaltigen Energieversorgung und trägt in Deutschland bereits rund neun Prozent zur gesamten Stromerzeugung bei. Für Hauseigentümer ist die Nutzung von Photovoltaikanlagen auf dem Dach eine attraktive Möglichkeit, umweltfreundlichen Strom zu erzeugen. Doch was tun, wenn man als Mieter oder ohne geeignetes Dach auch von Solarenergie profitieren möchte?
Hier kommen die sogenannten Stecker-Solar-Geräte ins Spiel – auch bekannt als Mini-PV-Anlagen oder Balkonmodule.
Was sind Stecker-Solar-Geräte?
Stecker-Solar-Geräte sind kleine, steckerfertige Solarmodule, die sich unkompliziert auf Balkonen, Terrassen oder an Vordächern installieren lassen. Sie ermöglichen es, direkt aus Sonnenenergie Strom zu erzeugen und in das eigene Stromnetz einzuspeisen. Dabei bestehen die Geräte meist aus einem oder zwei Solarmodulen, einem Wechselrichter und einem Anschlusskabel mit Steckverbindung, das einfach in eine Steckdose eingesteckt wird. Mit einer Nennleistung von bis zu 600 Watt tragen sie dazu bei, den Strombedarf von Haushaltsgeräten wie Kühlschrank oder WLAN-Router zu decken.
Vorteile von Stecker-Solar-Geräten
Diese Mini-PV-Anlagen bieten zahlreiche Vorteile:
- Einfache Installation: Die Geräte lassen sich ohne großen Aufwand installieren und sind direkt betriebsbereit.
- Kosteneffizient: Die Anschaffungskosten liegen je nach Ausstattung zwischen 500 und 1.300 Euro, bei jährlichen Stromkosteneinsparungen von 60 bis 130 Euro. Nach etwa 10 bis 15 Jahren hat sich die Investition amortisiert.
- Flexibel und mobil: Da die Geräte einfach angeschlossen und wieder entfernt werden können, eignen sie sich auch für Mieter
, die bei einem Umzug ihr Solargerät mitnehmen wollen.
Ertrag und Nutzen
Je nach Standort und Ausrichtung können Stecker-Solar-Geräte jährlich bis zu 364 kWh Solarstrom erzeugen – das entspricht einem Anteil von etwa 12 Prozent des jährlichen Strombedarfs eines durchschnittlichen 3-Personen-Haushalts. Optimal ist eine Montage in Südausrichtung mit einer Neigung von 30 bis 60 Grad, um den Solarertrag zu maximieren. Selbst bei weniger optimalen Bedingungen kann jedoch immer noch ein bedeutender Teil des Strombedarfs durch Solarenergie gedeckt werden.
Rechtliche Anforderungen und Tipps
Bevor Sie ein Stecker-Solar-Gerät anschließen, sollten einige rechtliche und technische Voraussetzungen beachtet werden:
- Anmeldung beim Netzbetreiber: Jede Solaranlage, auch ein Stecker-Solar-Gerät, muss beim Netzbetreiber gemeldet werden. Einige Netzbetreiber bieten hierfür vereinfachte Verfahren an.
- Marktstammdatenregister: Nach der Installation muss die Anlage auch im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur eingetragen werden.
- Sicherheit: Der Anschluss sollte über eine spezielle Energiesteckdose erfolgen, die von einem Elektriker installiert wird, um maximale Sicherheit zu gewährleisten.
Fazit: Solarstrom für jede Wohnung
Stecker-Solar-Geräte bieten eine großartige Möglichkeit, auch ohne Dachflächen oder umfangreiche Investitionen von Solarenergie zu profitieren. Besonders für Mieter sind sie eine flexible und umweltfreundliche Lösung, um die Energiewende aktiv mitzugestalten
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