Die Masche hinter Fake-Solar-Shops, die vermehrt auf Betrug abzielen, ist raffiniert und gleichzeitig erschreckend simpel. Besonders im Online-Bereich, wo Vertrauen eine entscheidende Rolle spielt, nutzen Betrüger das unbedachte Handeln vieler Verbraucher aus. Aber wie genau gelingt es diesen Kriminellen, an das hart verdiente Geld ihrer Opfer zu gelangen?
Zunächst einmal verlocken die Webseiten der Fake-Solar-Shops mit scheinbar unwiderstehlichen Angeboten. Hochwertige Solaranlagen, Photovoltaik-Panels und andere energiebasierte Geräte werden zu Preisen angeboten, die deutlich unter dem Marktwert liegen. Diese sogenannten „Schnäppchen“ sind oft der Köder, mit dem viele potenzielle Käufer auf die Webseite gelockt werden. Wer auf der Suche nach kostengünstigen Lösungen für die eigene Energiewende ist, fühlt sich schnell angesprochen und trifft die Entscheidung, das vermeintlich günstige Angebot wahrzunehmen.
Im Bestellprozess läuft zunächst alles wie gewohnt: Die Produktseiten sind professionell gestaltet, und anfangs scheint sogar die Option zur Zahlung per Kreditkarte oder über andere etablierte Zahlungsdienstleister, wie PayPal oder Klarna, verfügbar zu sein. Diese gängigen Zahlungsmethoden vermitteln zunächst ein Gefühl der Sicherheit – schließlich könnten Käufer im Betrugsfall ihr Geld zurückfordern oder eine Zahlung stornieren. Doch genau an dieser Stelle erfolgt der erste Trick der Betrüger.
Sobald die Kunden jedoch den virtuellen Warenkorb zur Kasse bringen und den Kauf abschließen wollen, erscheint plötzlich eine irritierende Nachricht:
„Dieses Zahlungsmittel ist momentan für Ihre Artikel nicht verfügbar.“
Diese Änderung kommt überraschend und ohne nachvollziehbaren Grund. Die einzig verbleibende Option, die angeboten wird, ist die klassische Banküberweisung. Dies wird oft mit angeblich technischen Problemen oder „Wartungsarbeiten“ bei den Zahlungsanbietern begründet. An diesem Punkt ist das Misstrauen bei vielen Käufern eigentlich bereits geweckt – doch die meisten sind in ihrer Vorfreude auf das vermeintliche Schnäppchen bereits so weit fortgeschritten, dass sie sich überzeugen lassen. Der Gedanke, den günstigen Preis durch eine direkte Überweisung zu sichern, ist verlockend. Schließlich scheint es doch nur ein kleiner Umweg zu sein, der durch die vermeintlichen technischen Probleme erforderlich wird.
Doch hier liegt die fatale Falle: Sobald der Käufer das Geld überwiesen hat, gibt es keinen Rückweg. Anders als bei Kreditkartenzahlungen oder Zahlungen über Plattformen mit Käuferschutzmechanismen ist bei einer Banküberweisung die Möglichkeit zur Rückerstattung stark eingeschränkt. Die Betrüger können das Geld schnell von ihren Konten abziehen, und die betroffenen Käufer haben keinerlei Chance, ihre Überweisung rückgängig zu machen oder auf Erstattung zu hoffen.
Das Resultat? Die bestellte Ware wird nie geliefert, die Webseite des „Shops“ verschwindet oft kurz darauf aus dem Netz, und das überwiesene Geld ist unwiederbringlich verloren. Die Opfer stehen nicht nur ohne die bestellte Solartechnik da, sondern auch mit erheblichen finanziellen Verlusten.
Diese perfide Masche zeigt, wie wichtig es ist, beim Online-Shopping wachsam zu bleiben. Insbesondere bei extrem günstigen Angeboten sollte man sich fragen, ob der Preis realistisch sein kann. Ein gesundes Misstrauen gegenüber ungewöhnlichen Zahlungsanforderungen und das Vermeiden von Banküberweisungen, insbesondere bei unbekannten Online-Händlern, kann vor einem solchen Betrug schützen.
Letztlich bleibt die Erkenntnis: Wer in den Fängen solcher Betrüger gerät, sieht weder das bestellte Produkt noch sein Geld wieder. Der Traum von günstiger Solarenergie endet für viele Opfer leider in einem finanziellen Alptraum.
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