In der heutigen Zeit entscheiden sich immer mehr Menschen für den Kauf von Photovoltaikanlagen, um von erneuerbaren Energien zu profitieren und gleichzeitig ihre Stromkosten zu senken. Doch der Traum von einer nachhaltigen Energiequelle kann schnell zum Albtraum werden, wenn sich die Fertigstellung der Anlage über viele Monate oder sogar Jahre verzögert – wie es aktuell vielen Kunden widerfährt. Was bedeutet das für Verbraucher, und wie können sie sich in solchen Fällen schützen?
Vermehrte Berichte über lange Wartezeiten
Immer mehr Verbraucher berichten, dass sie nach Abschluss eines Vertrags über eine Photovoltaikanlage lange auf deren vollständige Inbetriebnahme warten müssen. Die Ursachen sind vielfältig: Von fehlenden Komponenten wie Batterien bis hin zu mangelndem Personal bei den Installationsfirmen. In einigen Fällen wurden trotz hoher Vorauszahlungen und mündlicher Zusicherungen keine verbindlichen Liefer- und Montagetermine festgelegt. Für die Betroffenen bedeutet dies nicht nur finanziellen Schaden, sondern auch verpasste Einsparungen, da der selbst erzeugte Strom nicht wie geplant genutzt werden kann.
Ihre Rechte als Verbraucher
Was können Sie tun, wenn Ihre Solaranlage nach Monaten immer noch nicht voll funktionsfähig ist? Zunächst ist es wichtig, die vertraglichen Vereinbarungen genau zu prüfen. Sind keine festen Liefertermine vereinbart oder wurden Zusagen nur mündlich gemacht, stehen Sie rechtlich schlechter da. Doch auch in solchen Fällen gibt es Möglichkeiten:
- Fristsetzung: Fordern Sie den Anbieter schriftlich auf, die ausstehenden Arbeiten innerhalb einer klar definierten Frist (in der Regel 14 Tage) zu erbringen. Ein Einwurf-Einschreiben bietet Ihnen hierbei die nötige Sicherheit.
- Rechtliche Beratung: Wenn trotz Aufforderung keine Lösung in Sicht ist, sollten Sie erwägen, rechtlichen Rat einzuholen. Ein Anwalt kann Ihnen dabei helfen, mögliche Ansprüche wie Schadensersatz oder Rücktritt vom Vertrag zu prüfen.
- Prüfung von Entschädigungsansprüchen: Falls Ihnen durch die Verzögerung finanzielle Einbußen entstehen, etwa durch entgangene Einspeisevergütungen oder Einsparungen, könnten Ihnen unter Umständen Ansprüche auf Schadensersatz zustehen.
Worauf Sie vor Vertragsabschluss achten sollten
Um sich vor solchen Problemen zu schützen, gibt es einige Punkte, die Sie vor der Beauftragung eines Anbieters beachten sollten:
- Vergleichen Sie mehrere Anbieter: Lassen Sie sich von verschiedenen Firmen Angebote unterbreiten und vergleichen Sie diese nicht nur preislich, sondern auch hinsichtlich der vertraglichen Bedingungen.
- Vermeiden Sie hohe Vorauszahlungen: Akzeptieren Sie keine überhöhten Abschlagszahlungen und verhandeln Sie über Teilzahlungen, die sich nach dem Baufortschritt richten.
- Klare Terminvereinbarungen: Achten Sie darauf, dass im Vertrag verbindliche Liefer- und Montagezeitpunkte festgelegt werden. Die Restzahlung sollte erst nach einem störungsfreien Betrieb der Anlage erfolgen.
- Anzahlungsbürgschaft: Fragen Sie nach der Möglichkeit einer Absicherung Ihrer Vorauszahlungen, um sich vor einem möglichen finanziellen Verlust zu schützen.
Was tun bei Mängeln?
Selbst wenn die Anlage fertiggestellt ist, kann es später zu Problemen kommen. In diesem Fall sollten Sie Mängel dem Anbieter schriftlich mitteilen und ihn zur Nacherfüllung auffordern. Die gesetzliche Gewährleistungsfrist beträgt in der Regel zwei Jahre, bei komplexen Anlagen kann sie sogar fünf Jahre betragen.
Fazit: Vorsicht bei Vorauszahlungen und klaren Verträgen
Die wachsende Nachfrage nach Photovoltaikanlagen und die damit verbundenen Verzögerungen zeigen, wie wichtig es ist, vorab genau zu planen und zu verhandeln. Verbraucher, die klare Verträge abschließen und sich rechtlich absichern, können spätere Probleme vermeiden und sicherstellen, dass sie von ihrer Investition in erneuerbare Energien auch tatsächlich profitieren.
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