Der TÜV Rheinland berichtet über erhebliche Verzögerungen bei der Zertifizierung von Photovoltaikmodulen, da viele der aktuell verwendeten Front- und Backsheets nicht den neuesten Sicherheitsanforderungen entsprechen. Seit Oktober 2023 müssen PV-Module die Normen IEC 61730-1 und -2 erfüllen, die strengere Vorgaben für elektrische und Brandsicherheit umfassen. Besonders die Langzeitprüfungen der Module, die bis zu 30 Wochen dauern können, stellen ein Hindernis dar. Der TÜV empfiehlt Herstellern, diese Tests frühzeitig in der Planungsphase durchzuführen, um Verzögerungen zu vermeiden.
Die Einführung der neuen Normen betrifft vor allem die Schutzschichten der Module – die Front- und Backsheets. Diese Komponenten dienen dem Schutz vor äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit oder Schmutz, um die Lebensdauer und Sicherheit der Module zu gewährleisten. Laut TÜV Rheinland erfüllen viele Hersteller diese Normen noch nicht vollständig, was zu einem Rückstau in der Zertifizierung führt. Besonders die Zeit, die für Langzeitprüfungen erforderlich ist, wird von vielen Unternehmen unterschätzt. So dauern manche Prüfungen bis zu 5.000 Stunden und können die Markteinführung neuer Module erheblich verzögern.
Roman Brück, Solar- und Prüfexperte beim TÜV Rheinland, betont, dass es trotz des momentanen Überangebots an PV-Modulen für Hersteller wichtig sei, die neuen Normen frühzeitig in ihre Produktionsprozesse zu integrieren. Dadurch könnten mögliche Engpässe in der Zukunft vermieden werden. Der TÜV empfiehlt, die Sicherheitstests bereits in den frühen Phasen eines Projekts durchzuführen, um langfristige Verzögerungen zu minimieren und die Einführung neuer Module nicht zu gefährden.
Diese neuen Sicherheitsanforderungen sind entscheidend für die künftige Verlässlichkeit und Sicherheit von Solarmodulen, da sie den Schutz gegen mechanische und umweltbedingte Belastungen verbessern sollen. Die genaue Einhaltung der Normen und die sorgfältige Durchführung der erforderlichen Tests werden letztlich den Erfolg auf dem Markt bestimmen.
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