Die deutschen Tochterfirmen des Schweizer Solarunternehmens Meyer Burger haben Insolvenz angemeldet. Betroffen sind zwei Standorte:
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Meyer Burger (Industries) GmbH in Thalheim (Sachsen-Anhalt)
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Meyer Burger (Germany) GmbH in Hohenstein-Ernstthal (Sachsen)
Insgesamt geht es um rund 620 Arbeitsplätze in Deutschland. Viele Mitarbeitende sind jetzt in großer Sorge um ihre Zukunft.
Was bedeutet Insolvenz?
Insolvenz bedeutet, dass ein Unternehmen nicht mehr genug Geld hat, um seine Rechnungen zu bezahlen. Dann kann es beim Gericht ein Insolvenzverfahren beantragen. Ziel ist es, zu klären, ob das Unternehmen saniert werden kann – oder ob es ganz geschlossen werden muss.
Warum ist das passiert?
Meyer Burger hat in den letzten Monaten versucht, die deutschen Standorte zu retten. Es wurden laut Unternehmen Sanierungsmaßnahmen geplant und Gespräche mit Investoren geführt. Trotzdem war es nicht möglich, den Betrieb weiter aufrechtzuerhalten. Die Gründe dafür sind:
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Hoher finanzieller Druck durch teure Produktion und schwierige Marktbedingungen
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Starke Konkurrenz aus Asien, vor allem bei günstigen Solarmodulen
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Verzögerungen bei Förderungen und politischen Rahmenbedingungen in Europa
Wie geht es jetzt weiter?
Das Unternehmen verhandelt aktuell mit Gläubigern – also mit den Firmen und Personen, denen Meyer Burger noch Geld schuldet. Ziel ist es, eine größere Umstrukturierung zu erreichen. Dabei geht es auch darum, ob Teile des Unternehmens verkauft oder neu aufgestellt werden können.
Außerdem hat Meyer Burger beim Gericht mehr Zeit beantragt, um die Geschäftszahlen für das Jahr 2024 vorzulegen. Diese Zahlen sind wichtig, um den wirtschaftlichen Zustand des Unternehmens vollständig zu bewerten.
Was bedeutet das für die Beschäftigten?
Die Insolvenz betrifft Hunderte von Mitarbeitenden – darunter Technikerinnen, Lagerarbeiter, Büroangestellte und Ingenieure. Viele von ihnen arbeiten seit Jahren bei Meyer Burger. Jetzt steht für sie vieles auf dem Spiel:
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Arbeitsplätze sind gefährdet
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Löhne könnten künftig durch das Insolvenzgeld abgesichert werden (für bis zu drei Monate)
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Viele hoffen auf einen Investor oder eine Lösung, die wenigstens einen Teil der Jobs sichert
Was sagen Experten dazu?
Energie- und Wirtschaftsexperten sehen in diesem Fall ein Beispiel für die großen Herausforderungen der europäischen Solarindustrie. In Deutschland und der EU gibt es zwar den Wunsch, mehr Solartechnik selbst zu produzieren, um unabhängiger von China zu werden. Doch die Realität zeigt: Hohe Kosten, starke Konkurrenz und langsame Politik machen es den Unternehmen schwer.
Meyer Burger ist kein Einzelfall – auch andere Firmen der Solarbranche kämpfen ums Überleben oder müssen ihre Pläne zurückstellen.
Fazit
Die Insolvenz der deutschen Tochterfirmen von Meyer Burger ist ein Alarmsignal für die Energiewende in Deutschland. Es geht nicht nur um 620 Arbeitsplätze, sondern auch um die Frage, ob Europa seine eigene Solarindustrie langfristig retten kann. Für die betroffenen Mitarbeitenden beginnt jetzt eine Zeit der Unsicherheit, aber auch der Hoffnung, dass Teile des Unternehmens erhalten bleiben – oder neue Lösungen gefunden werden.
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